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Schwerpunkte & Praxisbeispiele

Quelle: © Jugendkunstschule Löhne

Ansprech­partner*innen

Johanna Kranz

Magda Langholz


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Eine Bildungsfahrt zum Thema „Antisemitismus im Fußball“

Quelle: © Jugendkunstschule Löhne

Volkshochschule Löhne
Deutscher Volkshochschul-Verband


Während einer Exkursion nach München setzten sich Jugendliche aus Löhne mit Antisemitismus auseinander – sowohl aus historischer Perspektive als auch mit Bezug auf die Welt des Fußballs heutzutage.
 

Antisemitismus und Fußball – wie hängt das zusammen? Das war die Ausgangsfrage eines Projekts der vhs Löhne. Die Maßnahme zielte darauf ab, junge Menschen dazu anzuregen, sich mit offenem bzw. latentem Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft im Allgemeinen sowie im Fußball im Besonderen auseinanderzusetzen. Auf diese Weise sollten die Jugendlichen zu eigenverantwortlichem, demokratischem Handeln befähigt werden und erfahren, wie sie sich selbst aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus engagieren können. Zielgruppe des Projekts waren Jugendliche aus Löhne, die zu der Bildungsfahrt nach München eingeladen wurden. Die vhs arbeitete eng mit der Kinder- und Jugendarbeit Löhne (KJL) zusammen. „Ohne die Kooperation mit den Kollegen, die die Fahrt auch begleitet haben, wäre das Projekt nicht zustande gekommen“, erzählt Maria Beine-Diekmeyer, die das Projekt vonseiten der vhs betreute. „Wir sind sehr froh, dass wir gemeinsam mit Jürgen Schwartz von der Jugendkunstschule Löhne, Christian Redeker vom Jugendzentrum RiFF und Dirk Markgraf vom Stadtteilzentrum RAPS für die Jugendlichen ein vielseitiges Programm in München auf die Beine stellen konnten.“

Während ihres Aufenthalts in der bayerischen Landeshauptstadt im Oktober 2022 besuchten die jungen Menschen zunächst die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) in Dachau. Dort setzten sie sich mit der deutschen Geschichte und der massenhaften Tötung von Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit auseinander. Der Leidensweg der Inhaftierten wurde am Beispiel Kurt Landauers, des ehemaligen jüdischen Präsidenten des FC Bayern, nachgezeichnet. Kurt Landauer stand bis März 1933 an der Spitze des Fußballvereins und wurde nach der Reichspogromnacht im KZ Dachau interniert. Die Jugendlichen zeigten sich tief betroffen angesichts der Brutalität und der menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen die Gefangenen zu leiden hatten. Sie dokumentierten ihre Beobachtungen und machten zahlreiche Fotos. So entstanden individuelle Eindrücke, die bei einem Nachtreffen ausgewertet wurden. Ziel war es, diese Arbeiten anschließend in der Galerie der Werretalhalle im Rahmen einer Ausstellung zu veröffentlichen.

Am Nachmittag stand dann noch ein Besuch des Jüdischen Museums in der Münchener Innenstadt auf dem Programm. Dass Hass gegen Juden und Jüdinnen bei Weitem nicht der Vergangenheit angehört, wurde deutlich, als die jungen Teilnehmer*innen sich gezielt mit Antisemitismus im Fußball der Gegenwart beschäftigten. Bei einem Treffen auf dem Trainingsgelände des FC Bayern an der Säbener Straße erfuhren die Jugendlichen von einem Mitarbeiter des Fanprojekts München, welche Bedeutung das Vermächtnis Kurt Landauers bis heute für den Verein hat. Auch auf die Aktivitäten des Vereins „Kurt Landauer Stiftung e.V.“, der sich unter anderem in der Jugendarbeit und Erinnerungskultur engagiert, wurde während des Treffens eingegangen.