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Quelle: Fotograf: Anne Jüngling / VHS Schwerin

Comic-Workshop zu Geschlechterrollen und Diskriminierung

Volkshochschule "Ehm Welk" (Schwerin)
Praxisbeispiel des Deutschen Volkshochschul-Verbandes


Mit verschiedenen Fragen rund um Geschlechterrollen und Diskriminierung beschäftigten sich Jugendliche aus Schwerin im Rahmen eines Comic-Workshops.

Die Idee kam von Jugendlichen, die an der Schweriner Volkshochschule auf ihren Schulabschluss hinarbeiteten. Sie erzählten, dass sie gerne mal Comics zeichnen würden. Außerdem war immer wieder das „Kopftuch“ einiger Teilnehmerinnen Gesprächsthema gewesen. Daraus entstand der Workshop „Frauen und Männer in der Zuwanderungsgesellschaft“, den die vhs im Jahr 2020 dann anbot.

Die Psychologin und Cartoonistin Soufeina Hamed, alias „Tuffix“, gestaltete den ersten Workshoptag im März 2020. Sie vermittelte den Jugendlichen zunächst Grundlagenwissen über Comics und stellte anschließend einige ihrer eigenen Arbeiten vor. In Tuffix‘ Comics geht es häufig um Themen wie Identitätssuche, Rassismus und Islamophobie. Darüber kam sie mit den jungen Menschen, die mehrheitlich eine Zuwanderungsgeschichte hatten, ins Gespräch. Auch über Geschlechterrollenbilder und Unterschiede in der Herkunfts- und in der Zuwanderungsgesellschaft wurde diskutiert, wobei sehr unterschiedliche Perspektiven zur Sprache kamen.

Anschließend waren die Jugendlichen an der Reihe, selbst einen Comic zu entwickeln. Gar nicht so leicht! Doch Tuffix konnte gute Tipps geben und die Teilnehmenden waren mit großem Einsatz dabei. In der Phase des Zeichnens tauschten sich die Jugendlichen mit der Cartoonistin darüber aus, wie man Comics einsetzen kann, um etwas, das man erlebt hat, zu verarbeiten und damit Anderen eine Botschaft zu senden und vielleicht gestärkt daraus hervorzugehen. An zwei weiteren Workshoptagen im Juni arbeiteten sie dann inhaltlich und künstlerisch am Thema weiter. Sie setzten sich nicht nur mit Gleichberechtigung als universellem Menschenrecht, sondern auch mit Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Feminismus und sexueller Orientierung auseinander. Basis hierfür waren Bildungsmaterialien, Sach- und literarische Texte sowie Musikstücke – zum Beispiel Rap-Songs von Lady Bitch Ray.

Das Projekt bewirkte, dass die Jugendlichen mithilfe von Comics ihr eigenes Rollenverständnis reflektieren und sich mit verschiedenen Positionen auseinandersetzen konnten. „Das künstlerisch-kreative Schaffen regte die Jugendlichen zum Austausch über komplexe Themen an. Sie haben erlebt, dass ihnen die Verarbeitung in Bildern und Texten hilft, ihren eigenen Standpunkt zu entwickeln und zu begründen“, berichtet Susanne Kapellusch, die Projektverantwortliche und Leiterin der Volkshochschule „Ehm Welk” in Schwerin. Am Ende des Projekts waren vielfältige und ausdrucksstarke Comics, Collagen und Texte entstanden.

 


Ansprech­partner*innen

Alisa Dumke

Magda Langholz


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